Theaterkunst Talk
Pieter Bax
Auf Netflix startete die sechsteilige Serie „Cassandra“, in der ein Haushaltsroboter die Kontrolle über ein Haus und die neu eingezogene Familie übernimmt. In dem Sci-Fi-Thriller wird der Roboter eines Smart Homes nach 50 Jahren zum Leben erweckt. Der Serie ist auf Erfolgskurs: In der zweiten Ausstrahlungswoche steht sie weltweit in 32 Ländern auf Platz 1 der Netflix-Charts und kann beeindruckende 14,6 Millionen Views vorweisen.
Für Rückblicke in die 70er Jahre hat Kostümbildner Pieter Bax eine Vielzahl an Kostümen in der Theaterkunst gefunden und in unserem Atelier verschiedene Stücke anfertigen lassen.
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Pieter Bax
Pieter, für „Cassandra“ hast du eng mit unserem Theaterkunst-Atelier zusammengearbeitet. Was ist daran der Vorteil für dich als Kostümbildner?
Die Zusammenarbeit mit der Werkstatt war großartig. Es ist toll, das man direkt vor Ort mit den Schauspieler:Innen und der Werkstatt gemeinsame Anproben durchführen kann. Besonders beeindruckt hat mich, dass die Gewandmeisterin Bettina sehr genau gearbeitet, stets mitgedacht und Schnitte an Stoff und Form angepasst hat.
Auch eure Kollegin Lorraine ist eine sehr engagierte Mitarbeiterin, die als Schnittstelle zwischen Werkstatt und Kostümbildner fungiert. Die Kommunikation war einfach und die Anfertigungen mehr als pünktlich fertig.
Was hat dich für die Kostüme inspiriert?
Bei den Modellen habe ich mich direkt bei euch im Fundus inspirieren lassen. Wenn Stoff, Farbe oder Größe nicht optimal gepasst haben, hat die Werkstatt sie nachgenäht und entsprechend meiner Wünsche geändert. Ein großer Pluspunkt ist zudem, dass Änderungen an den Kostümen aus dem Fundus von euch auf kurzem Wege selbst und äußerst fachgerecht umgesetzt werden.
Das blaue Kleid, das Cassandra in der Badewanne trägt, ist von einem Kleid aus „Rosemary’s Baby“ (1968) inspiriert, den ich mir als Referenz angeschaut habe. Ich fand es toll, diesen Klassiker zu zitieren. Das Kleid haben wir dreifach gebraucht, denn – ohne zu viel zu verraten – es gibt Szenen mit Blut, Szenen im Regen und eine Geburtsszene in der Badewanne. Für jeden Drehtag wurde es gewaschen und entweder komplett gereinigt oder auf Anschluss präpariert.
Vielen Dank für das Interview und bis bald in der Theaterkunst!
Bis bald!